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Damit auch Deine Orchideen in voller Blütenpracht erstrahlen!

Wachstum und Erscheinungsbild

Paphiopedilum maudiae vinicolor
Paphiopedilum maudiae vinicolor „Schwarze Madonna“

Schuhe gehören nun mal auf den Boden…

Die Paphiopedilum und die Phragmipedium wachsen beide in der Regel terristrisch, das heisst in der Erde am Boden.
Auch findet man sie lithophytisch, das heisst auf Steinen oder Felsen, oder epiphytisch, das heisst auf Bäumen oder deren Äste und Zweige, wachsend, jedoch nur selten und auf moosigem Untergrund.

Gut behaart und pelzig…

Die Wurzeln beider Arten sind nicht ganz so haarfein, wie z.B. bei Miltoniopsis, aber auch nicht so dick und fleischig, wie die der Phalaenopsen. Man kann sie sehr gut von anderen Wurzeln unterscheiden, da sie mit kleinen, feinen Härchen versehen sind und pelzig wirken. Die gesunde Wurzel eines Frauenschuhs ist beige bis hellbraun.
Während die Wurzeln der Paphiopedilum sehr empfindlich sind und Staunässe und „nasse Füsse“ gar nicht vertragen kann, ist dies jedoch für die etwas wurzelunempfindlichere Phragmipedium etwas weniger ein Problem, im Gegenteil, es ist sogar in Ordnung, wenn noch ein wenig Wasser im Untersetzer stehenbleibt, was sehr untypisch für Orchideen ist.

Gibt sich nicht nur mit einem zufrieden…

Beide Arten sind sympodial wachsend, das heisst, sie wachsen nicht, wie bei monopodial wachsenden Orchideen aus der Mitte heraus, Blatt um Blatt, nach oben, sondern wachsen immer wieder neue Pflanztriebe nebeneinandern aus dem sogenannten Rhizom heraus nach oben. Das Rhizom kann man sich bildlich ein wenig wie eine horizontale Wurzel vorstellen, auf der nach oben heraus sitzend die Pflanztriebe wachsen.
Im Gegensatz zu vielen anderen sympodial wachsenden Orchideen bilden beide Arten keine Bulben zur Nährstoff- und Feuchtigkeitsspeicherung.

Hampelchen und Pampelchen – zwei ungleiche Schuhe…

Die Blätter beider Arten weichen ein bisschen voneinander ab, während die Blätter von Paphiopedilum abgerundet an den Blattspitzen sind, hat die Phragmipedium spitze Blattspitzen.
Auch unterscheiden sich beide Sorten in ihrem Wuchs, während Paphiopedilum wesentlich kleiner und gedrungener wächst, und auch mit der Wachstumsgeschwindigkeit nicht ganz so schnell vorprescht, wie die Phragmipedium, ist diese auch wesentlich größer im Wuchs, die Blütentriebe werden wesentlich länger, als die der Paphiopedilum.

Von einsamen Schuh zum Revolverhelden…

Die Blütentriebe wachsen aus der Mitte des vollständig ausgewachsenen Pflanztrieb heraus, meist bildet sich an der Spitze eine große Blüte, selten auch einmal zwei.
Allerdings gibt es Arten, die man sogenannte Revolverblüher nennt, hier entsteht an dem selben Blütentrieb nach Verblühen der Blüte gleich die nächste und macht den Venusschuh zu einem Dauerblüher. Daher darf bei einigen Arten der Blütenstil erst abgeschnitten werden, wenn er vertrocknet ist, vorher nicht.
Da die Blüten mancher Arten 10 bis 12 cm breit und recht schwer werden können, sollte man den Blütentrieb nach dem Auswachsen stabilisieren, jedoch muss ein fertiger Wachstum des Blütentriebes sicher sein, denn dieser schiebt sich während des Wachstums nach oben und kann daher den Blütentrieb oder Blüte verletzten, wenn zu früh angestabt wurde, das heisst, der Blütentrieb an einen Pflanzstab befestigt.
Ist der Blütentrieb vertrocknet, kann man ihn an der abschneiden.

Pack‘ die Schuhe auf die Fensterbank…

Die Blüte ist der Namensgeber der Orchideen-Art, denn ähnelt sie im Aussehen sehr einem kleinen Frauenschuh oder Frauenpantoffel.
Das Aussehen wird durch die sackförmige Lippe verursacht, die Lippe ist in der unteren Mitte der Blüte zu finden und dient als Landezone für bestäubende Insekten.

Der Plumps-Sack für Bienen & Co…

Während es bei anderen Orchideen jedoch „nur“ ein „Landeplatz“ existiert, haben sich Paphiopedilum und Phragmipedium für die Insekten etwas ganz besonderes ausgedacht: die bestäubenden Insekten fallen in den Beutel hinein, sie werden durch den glänzenden Schild in der Mitte der Blüte angelockt. Möchten sie wieder hinauskrabbeln, streifen sie automatisch die seitlichen Bestäubungsorgane – so können sich Paphiopedilum und Phragmipedium ihrer Fortpflanzung fast sicher sein… raffiniert, nicht??!

Immer den passenden Beutel dabei…

Man nennt den Beutel auch Lippe (Labellum), das aus einem Petalum, was soviel bedeutet wie das innere Blütenblatt, auch Kronblatt genannt, besteht. Das obere Sepalum, das heisst, äußere Blütenblatt, oder Kelchblatt genannt, ist im Vergleich zu anderen Orchideen-Arten groß ausgebildet, während die beiden seitlichen beiden Petalen schmaler sind und nach unten wachsen, oder zur Seiten wegstehen.
In der Mitte der Blüte befindet sich die sogenannte Säule, auch Columna genannt, man kann es gut erkennen, da es wie ein Knubbelchen aussieht. Darunter befindet sich ein „Zünglein“, das Callus, auf dem sich die Bestäubungsorgane befinden. Sowohl Blütenstil als auch die Ränder der Blüten sind mit kleinen, feinen Haaren versehen.
Achtung: Pflanzen der Paphiopedilum sind leicht giftig!

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